Über zwanzig Jahre her hat man in Murowana Goślina begonnen, daran zu denken, sich nach außen zu öffnen. Die ersten Auslandskontakte nahm die zum ersten Mal 1990 demokratisch gewählte Selbstverwaltung auf und so zum Beispiel waren die Direktoren der Gosliner Schulen und die Schiessensgilde in der Gemeinde s'Heerenberg in Holland aufgenommen. Daraufhin waren die Selbstverwalter auf Praxis im Ort Cancall in Frankreich und unsere Gemeinde besichtigten die Farmer und Vertreter der Selbstverwaltung aus der französischen Stadt. Manche von den Gosliner Unternehmern und Kulturaktivisten pflegten schon lange her Innenland - und Außenlandkontakte. Dennoch hatte unsere Stadt bis zum Jahr 2001 keinen offiziellen Vertrag über Partnerschaft mit irgendeiner Stadt oder Gemeinde sowohl in Polen, als auch in Ausland. Als im Jahre 1998 der junge, damals 32-jährige Tomasz Łęcki Bürgermeister wurde, wurden die Pläne der intensiven Entwicklung der Kontakte mit den Gesellschaften von außen als Voraussetzung für lokale Entwicklung in die Wirklichkeit umgesetzt.

   Zuerst kam die Zeit für Ochotnica Dolna. Infolge der privaten Kontakte des Bürgermeisters und mancher Einwohner unserer Stadt mit den Einwohnern der Gemeinde Ochotnica Dolna entstand ein Konzept, diese Beziehungen mit dem offiziellen Vertrag gutzuheißen. Diese Gemeinde wurde als originell und interessant für unsere Einwohner anerkannt insbesondere hinsichtlich ihrer touristischen Werte und der Gastfreundlichkeit der Einwohner. Zur Unterzeichnung des Vertrags kam es im Februar 2001 bei unseren Nachbarn.
   Sowohl vor der Unterzeichnung des Vertrags, als auch jetzt pflegen Pfadfinder aus dem Pfadfindervereins der Volksrepublik Kontakte mit Ochotnica, indem sie dorthin zur Lager- und Sporterholung (Schifahrt) während der Sommer- und Winterferien fahren u.a. nach Studzionki - zu dem, am höchsten gelegenen und am meisten unzugänglichen Ort in der Gemeinde. Ein großes Vergnügen ist das Zusammensein mit der echten Natur. Mit den Einwohnern dieser Gemeinde arbeitet das Stad- und Gemeindezentrum für Kultur und Erholung, indem es dort Kunst- und Bildungsarbeiten durchführt. Systematisch werden die Reisen der Vertretern von verschiedenen Vereinen, Klubs und Institutionen zu den lokalen Festefeiern in Ochotnica Dolna organisiert. Dort gaben u.a. die Flötenbands Konzerte. Daraufhin nahmen die Vertreter aus Ochotnica Górna an den Tagen der Stadt Murowana Goślina teil, wobei sie sowohl lokale Folklore als auch die für diese Region charakteristischen Milchprodukte präsentiert haben.
   Die Zusammenarbeit wird auch durch die Schulen aufgenommen. Mehr als zehn Schüler aus Ochotnica waren in Murowana Goślina und in der Gegend zu Gast. Die Kinder aus Gosliner Freudehaus verbrachten dort Winterferien. Die Lehrer aus unseren Schulen waren Gäste des Tylmaner Gymnasiums zum Lehrertag. In Murowana Goślina waren auch Sportler und Unternehmer. Die gegenseitige Erkenntnis der Geschichte unserer Gemeinden, ihrer Sitten, Kultur und des heutigen Tages begleitet immer gute Unterhaltung und außergewöhnlich warme Atmosphäre.

   Sowohl im Falle des ersten Partners, als auch des nächsten, welcher die in Niedersachsen liegende Stadt Hemmingen ist, war die Wahl dieser Orten zu den zusammenarbeitenden Parteien - zwar durchgedacht und bewusst - ein Zufall. Die Geschichte der Partnerschaft mit Hemmingen begann mit den Kontakten des Professors der Polytechnischen Hochschule in Posen Lech Zimowski mit dem Professor Günter Harder, dem Vortragenden dieser Hochschule und zugleich dem Einwohner der Stadt Hemmingen, der damals die Funktion des stellvertretenden Bürgermeisters ausübte. Infolge dieser Kontakte entstand eine Idee der Zusammenarbeit zwischen Hemmingen und der Gemeinde Murowana Goślina. Über diese Wahl entschied u.a. vergleichbare Lage der Gemeinde (bei der Grosstadt - Hannover), ähnliche Einwohnerzahl, Struktur der Wirtschaft und die gehaltene Partnerschaft durch Landkreise, in denen beide Landkreise liegen.
   Im Rahmen der Zusammenarbeit des Landkreises Poznań mit dem damaligen Landkreis Hannover waren die Bürgermeister und der Wojewode des Landkreises Poznań im Jahre 1999 im Landkreis Hannover. Im März 2000 waren der Bürgermeister Tomasz Łęcki und der damalige Landsrat von Poznań Ryszard Pomin zu Gast.
   Im Juni 2000 nahm der Bürgermeister aus Murowana Goślina an der Ausstellung EXPO in Hannover teil. Dann lernte er Bürgermeister der Partnerschaftsstädte der Gemeinde Hemmingen kennen. Im September 2000 besuchte der Bürgermeister von Hemmingen Claus - Dieter Schacht - Gaida auf Einladung unsere Stadt. Damals war die Gruppe Big Band unter Leitung Hans Walter zu Gast
   Im März 2001 waren in Hemmingen die Vertreter der Gosliner Schulen und Organisationen, sowie der Chor "Canzona" aus Murowana Goślina unter Leitung von Elżbieta Wtorkowska.
   Ende September 2001 kam es zum Besuch der Vertreter der Gemeinde Hemmingen in Murowana Goślina. Bei uns waren: Stellvertretender Bürgermeister Prof. Günter Harder, Direktorin Anja Möhring, Ratsmitglieder und Vertreter der Organisationen.
   Anfang Januar 2002 beteiligten sich zwei Gosliner Mannschaften aus dem Klub "Concordia" am Hallenturnier im Fußballspiel in Hemmingen.
   Vom 15. bis zum 16. Jun. 2002, während der Tage der Stadt Murowana Goślina hielt sich die Delegation aus Hemmingen auf. Im Beisein der Stadtbewohner von Murowana Goslina und der Vertreter der Partnerschaftsgemeinde Ochotnica Dolan wurde der Partnerschaftsvertrag unterzeichnet.
   Vom 6. bis zum 8. September 2002 waren die Vertreter der Stadtbehörde von Murowana Goślina und der Partnerschaftskomitee in Hemmingen. Sie nahmen an der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags, an der Erneuerung des Partnerschaftsvertrags mit der französischen Stadt Yvetot und an dem Fest der Städtepartnerschaften teil. Sie hatten auch Gelegenheit, die Vertreter der Partnerschaftsstädten von Hemmingen aus Frankreich. Schottland kennen zu lernen und weitere Unternehmungen im Bereich der Partnerschaftszusammenarbeit zu vereinbaren. Sie haben auch den historischen Teil von Hemmingen besichtigt und sich mit dem früheren Leben seiner Bewohner bekannt gemacht.
   An den Tagen vom 18. bis zum 22 September kam es zu Besuch der deutschen Familien bei den Familien aus Murowana Goślina. Die Gäste aus Deutschland besichtigten Murowana Goślina, Gniezno, Kórnik, Rogalin und Wrocław.
   Im Halbmarathonlauf am 22 September, der in Hiddestorf stattfand, nahmen sieben Vertreter des Gosliner Läuferklubs "Gepard" teil.
   An den Tagen vom 16. bis zum 19. Januar 2003 waren in Murowana Goślina: die Jugendgruppe Big - Band unter der Leitung von Hans Walter, die Schuldirektorin KGS - Frau Brigitte Schönke und der Vertreter der Stadtbehörde von Hemmingen. Während dieses Besuchs überreichte das deutsche Big Band eine neue Posaune als Geschenk, welches sich als sein Beitrag zu der nach Art von Big-Band gebildeten Musikband bei Gymnasium Nr.1 in Murowana Goślina versteht. Im März dieses Jahres hat Hans Walter in Zielonka Musikwerkstätte für polnische Musiklehrer geführt. Damals hat er dem Musikband noch eine Trompete geschenkt.
   In den Tagen 23-27.04.2003 fand der Gegenbesuch der polnischen Familien bei den Familien in Hemmingenn statt. Sein artistischer Ausdruck war der Auftritt der 21 - jährigen Studenten der Musikakademie in Warszawa und gleichzeitig der Einwohner von Murowana Goślina - Piotr und Paweł Wojtasiewicz, deren am Piano Lech Napierała - auch Student dieser Akademie begleitet hat.

Weitere Ereignisse aus der Partnerschaftszusammenarbeit mit Ochotnica Dolna und Hemmingen

   Am 21. Juni 2003 hat das Fußballturnier mit der Teilnahme der Fußballmannschaften aus der deutschen Partnerschaftsgemeinde stattgefunden, das von dem Fußballklub "Concordia" aus Murowana Goślina vorbereitet wurde. Im Ende des Turniers hat gegen der deutsch-polnischen Männermannschaft eine Laien - Frauenmannschaft aus Murowana Goslina gespielt.
   Eine nicht weniger wichtige Veranstaltung war die Festfeier der Städtepartnerschaften "Mit Tradition in die Zukunft", die das Partnerschaftskomitee zum zweiten Jahrestag der Unterzeichnung des Vertrags mit Ochotnica und zum ersten Jahrestag derartiges Vertrags mit Hemmingen in den Tagen 20. - 22. Juni durchgeführt hat. Im Programm standen u.a.: Fotoausstellung zu Innenland- und Außenlandkontakten, CD-Darstellung der Gemeinde, Präsentierung der lokalen Folklore und Küche und Integrationsveranstaltungen mit Teilnahme der beiden Partnerschaftsgemeinden.
   In den Tagen 18. bis 20. Juli 2003 war zu Besuch in Ochotnica Dolna eine Gruppe der Gosliner gewesen. Sie haben an der lokalen Festfeier "Gorczańskie Kośby" teilgenommen. Damals hat vor den Ochotnica - Einwohnern zum ersten mal die gosliner Kapelle "Eka Wuja Jacha" aufgetreten. Diesmal hat an dem Besuch eine größere Menge der Mitglieder des gosliner Partnerschaftskomitees mit dessen Vorsitzende Emilia Stemplewska an der Spitze teilgenommen.
   In den Sommermonaten 2003 haben unsere Partner aus Hemmingen, wie gewöhnlich mit viel Engagement, auch Praktikums für zwei Studenten aus Murowana Goslina organisiert. Als erste hat ihr Praktikum in den Hemminger Kindergärten Paulina Adamska abgeleistet. Der zweite: Lukasz Krugielka hat bei iMOE- Informationsagentur Mittel- und Osteuropa in Hemmingen seine bisherigen Fähigkeiten benutzt und weiter entwickelt.
   Mit der Inhabern dieser Agentur Frau Nicole Stobbe hat das Partnerschaftskomitee aus Murowana Goslina intensive Zusammenarbeit begonnen. Sie betrifft vor allem die wirtschaftlichen Kontakte, derer große Bedeutung in der Zeit des künftigen Beitritts Polens EU besonders zu bemerken ist.
   Frau Stobbe hat auch aktiv an der Organisation des nächsten wichtigen Ereignisses teilgenommen - der Deutsch Polnischen Kooperationsbörse in Hannover, derer Hauptorganisator die Region Hannover war. Die Börse hat in den Tagen 14.-16. September 2003 stattgefunden. Daran haben auch 7 gosliner Unternehmern teilgenommen, die mit den besten Eindrücken und Hoffnung auf weitere enge Zusammenarbeit nach Hause gekommen sind. Bei Organisation dieses Aufenthalts haben, wie gewöhnlich, auch die Einwohner der Partnerstadt Hemmingen, darunter die Mitglieder des Partnerschaftskomitees in Hemmingen mit dem Prof. Manfred Klink (Stellvertreter der 1. Vorsitzende zuständig für Murowana Goslina) an der Spitze ihre Hilfe geleistet.
   In den Tagen 6. bis 8. Oktober 2003 hat in Hannover den Senioren-Tag stattgefunden, der von Region Hannover vorbereitet wurde. Auf besondere Einladung der Personen aus Hemmingen, die in die Partnerschaftszusammenarbeit mit Murowana Goslina engagiert sind, hat daran auch die Chefin des Sozialamtes in Murowana Goslina Frau Barbara Kujaszewska teilgenommen. Neben der Beteiligung an dem offiziellem Programm, hat sie sich mit der Chefin solches Amtes in Hemmingen Frau Osterkamp getroffen. Ziel dieses Treffens war: Anknüpfen der näheren indirekten Kontakte und Erfahrungswechsel auf dem Ebene der Hilfe für diese Einwohner, die sich in der Notlage befinden. An diesem Treffen hat auch die Chefin des Sozialamtes aus dem Landkreis Poznan Frau Elżbieta Bijaczewska teilgenommen.

   Es wird auch die Zusammenarbeit auf der Musikebene, in Rahmen der Schulen, der Gemeindeverwaltung und der anderen Organisationen geplant. Heutzutage ist es schwer sich zu betätigen - hauptssächlich wegen Fehlen von Finanzmitteln, jedoch bleibt es am wichtigsten, dass es immer wieder eine Gruppe von Personen gibt, die - trotzdem sie diese Pflichten gesellschaftlich erfüllen - Energie und Begeisterung für diese Arbeit haben. Das, was sie am meisten dazu aktiviert, ist die Überzeugung, sie machen es vor allem für die jüngsten Einwohner und vor allem dafür, damit sich die Jugendlichen leicht mit der breiten Welt - dem Beitritt der Europäischen Union folgend - abfinden können und damit dieser Beitritt ohne Minderwertigkeitkomplexe erfolgt. Und davon, dass der Wille der Zusammenarbeit besteht, wissen alle und die Garantie für ihre Fortsetzung ist vor allem Offenheit, Gastfreundlichkeit und außergewöhnliche Sympathie, die den Einwohnern von Murowana Goślina von ihren Partnern entgegengebracht wird. Hoffentlich werden die Jugendlichen diese schweren, jetzt meist durch die reifen Einwohner ausgeübten Tätigkeiten übernehmen, weil sie unsere Zukunft aufbauen sollen.